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Glaub, Sitte und Heimat

Historie - unsere Geschichte

Getreu den Grundsätzen des heiligen Glaubens, durchdrungen von echtem christlichen
Geiste schlossen sich Männer der durch die Zistercienser Abtei gegründeten Ortschaften
Brück und Kirchhof im Jahre 1449 zu einer Bruderschaft unter dem Namen "St. Josef Bruderschaft" zusammen. Leider ist die Gründungsurkunde, die auf dem Pastorat verwahrt wurde, durch Kriegseinwirkungen verloren gegangen.

Aus den ersten Jahrhunderten Ihres Bestehens weiß die Chronik leider nichts zu berichten. Bekannt ist nur, dass die Statuten, die noch aus den Gründungsjahren stammten, bei jedem Vogelschießen und beim Patronatsfest vorgelesen wurden. Um 1900 war nur noch ein Schützenbruder in der Lage, diese vorzulesen, da sie in niederrheinischer Mundart geschrieben waren. Leider wurde dieses sehr wertvolle, unersetzliche Dokument ein Raub der Flammen, als das Haus von Johann Murmann auf der Kirchhoffstraße im Jahre 1898 abbrannte.

In der Geschichte der Abtei wird ein Altar zu Ehren des heiligen Josef erwähnt, vor dem der Abt Wilhelmus III aus Rheinberg bestattet worden ist. Der heilige Josef muss daher schon immer in Kamp verehrt worden sein, weswegen  sich auch wohl die neu gegründete Bruderschaft unter seinen Schutz gestellt haben wird. Sie war immer streng kirchlich eingestellt. Das Patronatsfest wurde immer in feierlicher Weise am 3. Sonntag nach Ostern gefeiert, dem Schutzfest des heiligen Josef. Die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession war eine Ehrenpflicht für jedes Bruderschaftsmitglied. Auch wurde streng darauf geachtet, dass die Mitglieder jeden Freitag in der Fastenzeit an der Bruderschaftsmesse teilnahmen. Ein weiteres, bis heute erhaltenes Zeichen für die Verehrung des hl. St. Josef ist der Wiederaufbau und die Pflege der Josefkapelle an der Mittelstraße im Jahre 1999.

Das einzige öffentliche Fest der Bruderschaft war das Vogelschießen. Wie man in den 1.Jahrhunderten den Vogel geschossen hat, ist nicht überliefert. Es ist anzunehmen, dass die damaligen Feuerwaffen Verwendung fanden, denn das Vogelschießen wurde im Mittelalter gepflegt, um die Wehrhaftigkeit der Bürger zu erhalten, die bei unruhigen Zeiten nötig war. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Bruderschaft zwei eigene Gewehre.

Bei dem Vogelschießen ging es immer fröhlich zu. Mit Freuden erzählen sich heute noch die ältesten Mitglieder, dass ein Vogelschießen in Ihrer Jugendzeit besonders belacht worden ist. Alle Munition war verschossen, es hingen aber noch 2 Splitter vom Rumpf des Vogels an der Stange. Was tun??? August Hegmann wusste Rat! "Man soll met enem Klutt wärpe"! Gesagt, getan, die Reste des Vogels fielen von der Stange und die Bruderschaft hatte ihren "Kluttenkönig". Diesen Titel behielt er bis an sein Lebensende.

Für die St. Josef Bruderschaft war das Jahr 1912 sehr krisenhaft. Gemäß Protokoll vom 23.06.1912 legten 6 Vorstandsmitglieder ihre Ämter nieder und traten aus der Bruderschaft aus. Da die Abtrünnigen die geweihte Fahne und das Königssilber mitgenommen hatten, regte sich Widerstand und in einer eiligst einberufenen Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt und verpflichtet, die Tradition der Bruderschaft zu wahren und streng kirchlich zu bleiben. Durch Gerichtsbeschluss musste der neu gebildete Schützenverein "Gut Ziel Dachsbruch Kamp" Fahne und Königssilber wieder herausgeben.

Nach dem Weltkrieg 1914 - 1918 kam wieder neues Leben in die Bruderschaft. Sie schloß
sich dem 1924 gegründeten Kreisbund historischer Bruderschaften und der 1928 gegründeten Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus in Leverkusen an. Währen der Nazi - Zeit wurde die Bewegungsfreiheit der kirchlichen Vereine immer mehr eingeengt. Da sich die St. Josef Bruderschaft nicht dem Schützenbund angeschlossen hatte, wurde ihr am 08.09.1937 jedes öffentliche Auftreten untersagt. Aus diesem Schlaf erwachte sie 1945 wieder, um sich zu einem beachtlichen Verein in der Pfarre Kamp zu entwickeln. Die kirchlichen Feiern und Feste wurden wieder begangen, Vogelschießen und Schützenfeste wieder aufleben gelassen.

Traditionell war die Bruderschaftsarbeit grundsätzlich den Männern vorbehalten, während die Frauen eher als schmückendes Beiwerk gesehen wurden. Dieses fing in den 80iger Jahren langsam an, sich zu ändern. Zuerst nur zögerlich traten einige Frauen als eigenständige Mitglieder in die Bruderschaft ein, später wurden es dann immer mehr. Ein Highlight passierte sicherlich bei der Jahreshauptversammlung im Jahre 1987, als mit Birgit Willing nach 538 Jahren St. Josef Schützenbruderschaft erstmals eine Frau als Hauptkassiererin in den geschäftsführenden Vorstand gewählt wurde. Dieser Trend setzte sich in den folgenden Jahren mehr und mehr durch. Heute wäre die Bruderschaftsarbeit ohne Frauen nicht mehr denkbar.

Die Jugendarbeit sieht die St. Josef Bruderschaft als eine ihrer Hauptaufgaben an. Leider ist dieses immer schwieriger geworden, da den Kindern und Jugendlichen viele andere Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden. Von ehemals Tambourchor, Jungschützen und Fahnenschwenker sind leider nur die letzteren übrig geblieben. 

Stets ist sich die Bruderschaft ihrer sozialen Verantwortung bewusst. Dabei ist sicherlich einer der Hauptpunkte die Veranstaltung des Adventmarktes, der sich inzwischen großer Beliebtheit erfreut und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Die Erlöse werden für soziale Zwecke möglichst im heimatnahen Bereich gespendet.


"AUS ALTER WURZEL NEUE KRAFT FUER GLAUBE, SITTE UND HEIMAT!"
















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